Die 16. Wurzer Sommerkonzerte 2003 in der Presse:

Einfach nur Jazz für den puren Genuss
Sommerkonzerte räumen auch Jazz Platz ein:
Berliner Musiker begeistern Publikum

WURZ (hob). Mit „Cool Jazz bei heißen Temperaturen" von der Gruppe „Jazz Five" wurden am Sonntag die Besucher im Pfarrhof verwöhnt. Mit ihrem Auftritt sorgten die jungen Berliner Musiker für ein Novum bei den Wurzer Sommerkonzerten. Erstmals trat ein Jazz-Ensemble in der sonst Klassik-dominierten Konzertreihe auf und wurde von den Zuschauern begeistert angenommen, die trotz der extremen Temperaturen zahlreich gekommen waren.
Ähnlich ruhig und entspannt wie das Wetter ließen es Markus Fritsch (Gesang), Friedemann Matzeit (Saxophon/Klarinette), Eddy Hayes (Trompete/ Flügelhorn), Guido Raschke (Piano), Steffen Illner (Kontrabass) und Robert Michels (Schlagzeug) angehen. „Jazz Five" spielte klassischen Jazz zum Zurücklehnen und Genießen und ließ Jazz-Größen vergangener Tage wieder aufleben. Mit Stücken der unvergessenen Duke Ellington, Dizzy Gillespie und Cole Porter, die von den Berlinern nach ihren eigenen Vorstellungen arrangiert wurden, ließen sie beim Publikum keine Wünsche offen.
„Das Schöne am Jazz ist, dass man die Klassiker nach eigenem Geschmack beliebig verändern kann", sagte Friedemann Matzeit. Big-Band-Einflüsse, Swing, Bossa Nova, lateinamerikanische Standards und sogar kammermusikalische Elemente finden sich in den Interpretationen von „Jazz Five" wieder und gewinnen den traditionellen Stücken neue Aspekte ab. So wurde aus dem sonst getragenen und fließenden „Summertime" von George Gershwin durch eine etwas schnellere und pointierte Spielweise fast ein neuer Song. Aber auch mit Cole Porters „I've got you under my skin" oder „Route 66" von Nat King Cole, die mit Markus Fritschs klarer Stimme näher am Original interpretiert wurden, konnte „Jazz Five" seine Klasse unter Beweis stellen. Die Musiker, die normalerweise die große und fast überfrachtete Berliner Jazz-Szene gewohnt sind, schienen selbst etwas von der guten Resonanz des begeistert mitgehenden Wurzer Publikums überrascht.
Der starke Szenenapplaus nach den mitreißenden Soli der spielfreudigen Musiker, allen voran des glänzend aufgelegten Eddy Hayes, motivierte die Berliner zusätzlich und trug so ebenfalls zu dem gelungenen Jazz-Nachmittag bei.

mit freundlicher Genehmigung aus: Der neue Tag (06.08.2003)