Die 16. Wurzer Sommerkonzerte 2003 in der Presse:

Streichquartett verzaubert auch beim fünften Besuch

„Voces“ wieder bei den Wurzer Sommerkonzerten / Ulrich Wurlitzer setzt mit seiner Klarinette Akzente

WURZ (hob). „Als „Voces“ 1991 zum ersten Mal in Wurz aufgetreten sind, waren sie noch unbekannt“, sagte Dr. Rita Kielhorn am Samstag beim Konzert des Streichquartetts im historischen Pfarrhof. Dies habe sich seitdem grundlegend geändert. Das Quartett mit Bujor Prelipcean (1. Violine), Anton Diaconu (2. Violine), Constantin Stanciu (Viola) und Dan Prelipcean (Violoncello) werde auf jedem Klassik-Radiosender gespielt und die „Stimmen“ (Voces) seien überall zu hören, so Kielhorn. Unterstützt wurde das Quartett bei seinem mittlerweile fünften Auftritt im Rahmen des Wurzer Konzertsommers von Ulrich Wurlitzer (Klarinette). „Voces“ begann den Konzertabend mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“ in G-Dur und verzauberte das Publikum mit wohl einem der bekanntesten klassischen Stücke.

Gewohnt virtuos interpretierten die rumänischen Musiker, die seit 30 Jahren zusammen spielen Mozarts Meisterwerk. Wesentlich schwerere Kost für die Ohren der Wurzer Konzertfreunde war das Streichquartett op.22 Nr. 2 in G-Dur vom wohl berühmtesten rumänischen Musiker George Enescu (1881- 1955), an dessen gleichnamiger Hochschule das Quartett 1973 zusammenfand. Technisch anspruchsvolle und abrupte Tempowechsel und ein „Gegeneinander“ der einzelnen Stimmen, die an ein vielstimmiges Streitgespräch erinnerten, ließen das Stück fast unrhythmisch erscheinen und bildeten einen harten Kontrast zur fließenden „Nachtmusik“ Mozarts. Auch wenn das Publikum einige Schwierigkeiten mit Enescus Streichquartett hatte, wurde dennoch die musikalische Brillanz der vier Musiker deutlich. Wesentlich romantischer und eingängiger war dann wieder der zweite Teil des Konzertes mit Johannes Brahms Klarinettenquintett in h-moll.

Im Kammermusikwerk, das eines der letzten war, die der große Komponist geschrieben hatte, zeigte Brahms noch einmal seine kompositorischen Fähigkeiten, die neben der merklichen Melancholie des Abschiedes das Stück zu etwas Besonderem machen. Die besondere Stimmung des Stückes vermittelte Klarinettensolist Ulrich Wurlitzer.

Das facettenreiche Spiel des Würzburger Musikhochschul-Professors begeisterte das Wurzer Publikum und rundete einen interessanten Musiknachmittag ab.

mit freundlicher Genehmigung aus: Oberpfälzer Nachrichten (29.07.2003)