Opitz-Quartett (Berlin)

Das Opitz-Quartett mit Ikki Opitz, l. Violine, Stephan Hunger, 2. Violine, Thomas Rössel, Viola, und Alexander Kahl, Violoncello, gründete sich im Sommer 1998 aus Studenten der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin und wurde bereits im November desselben Jahres mit dem "Hanns-Eisler-Preis" für die Interpretation des 1937 entstandenen Streichquartetts von Hanns Eisler ausgezeichnet. Die jungen Musiker des Ensembles studierten bei so hochkarätigen Musikern wie Lord Menuhin oder Prof. Michael Sanderling u. a. Sie traten als Solisten mit namhaften Orchestern wie z. B. dem Berliner Sinfonieorchester oder der Jungen Deutschen Philharmonie auf, spielten bereits zahlreiche CDs und Rundfunkaufnahmen ein und wurden mit Stipendien u. a. von der Ferenc-Fricsay-Gesellschaft und der Herbert-von-Karajan-Stiftung der Berliner Philharmoniker ausgezeichnet.

"Ich hab den Beutel und Ihr habt das Geld"
- Mozartbriefe und Mozartstreichquartette -

Schon in frühester Jugend hat Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartette komponiert. Freilich erreichte er erst später jene musikalische Gestaltungskraft und Meisterschaft, die dann die berühmten Haydn-Quartette (Mozart hat sie seinem Freund und Vorbild Haydn mit einer dankbaren Widmung überreicht) und die Preußischen Quartette auszeichnet: Friedrich Wilhelm II. erteilte Mozart den Kompositi'onsauftrag, und da der König ausgezeichnet Cello spielte, wurde dem Instrument in diesen Quartetten eine hervortretende Rolle zugeteilt. Besonders aber die menschliche Wärme und eine melodisch singende Schönheit prägen diese Quartette. Ausschnitte aus den Quartetten beider Schaffensperioden werden in unserem Programm zu hören sein, wobei das Quartett B-Dur KV 589 mit seiner heiteren, gelockerten, fast tänzerischen Grundstimmung einerseits und der straffen, kontrapunktischen Formung andererseits den Schlußpunkt unseres Mozartprogramms bilden wird.
Obwohl Mozart einmal sagte, er sei kein Dichter, er könne nicht poetisch schreiben, sind seine Briefe wunderbare Zeugnisse seines Lebens: "Briefe schreiben ist eine Kompositionstätigkeit wie das Noten schreiben". Die Briefe sind mehr Gespräch als Schrift. Sie sind humorvoll und nachdenklich, poetisch und derb, voller tiefer Liebe und böser Anklage. Die Briefe sind in unserem Abend keine Verbindungstexte zwischen den Sätzen der Quartette, nein, vielmehr sind zwei unterschiedliche, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten des Komponisten zu einem anspruchsvollen und heiteren Programm verschmolzen. (Jürgen Kern)

Jürgen Kern Jürgen Kern studierte an der Schauspielabteilung der leipziger Theaterhochschule und erhielt eine Regieausbildung am Berliner Ensemble bei Manfred Wekwerth und Ruth Berghaus. Am gleichen Theater inszenierte er u. a. "Kontrabass" und "Die Dreigroschenoper" und spielte vor allem in Stücken von Bertolt Brecht. Jürgen Kern ist heute freiberuflich als Regisseur und Schauspieler tätig.


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