Samstag, 27. August, 18 Uhr

Iturriaga Quartett

Joseph Haydn
(1732 - 1809)
Streichquartett in C-Dur op. 54 Nr. 2
- Vivace
- Adagio
- Menuetto. Allegretto
- Finale. Adagio-Presto
Mario Lavista
(* 1943)

Reflejos de la noche


Johannes Brahms
(1833 - 1897)
Streichquartett in c-moll op.51 Nr.1
- Allegro
- Romanze. Poco Adagio
- Allegretto molto moderato e comodo
- Allegro

Aitzol Iturriagagoitia, Violine
Iokine Iturriagagoitia, Viola
Miguel Ángel Lucas, Viola
Rebekka Riedel, Violoncello

Das Iturriaga Quartett formierte sich 1996 an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. Der Name "Iturriaga" kommt aus dem Baskischen und bedeutet "Wasserquelle". Zu den Lehrern des Ensembles zählen in erster Linie Roland Baldini, Hatto Beyerle und Kolja Lessing.

In zahlreichen Konzerten hat das junge Quartett auf internationaler Ebene erfolgreich einen individuellen Weg beschritten: So widmet sich das Iturriaga Quartett neben dem umfangreichen klassisch-romantischen Repertoire intensiv der Kammermusik des 20. Jahrhunderts, insbesondere Werken von während des Nationalsozialismus verfemten Komponisten wie Berthold Goldschmidt oder Ignace Strasfogel, und setzt sich ebenso mit Musik außereuropäischer Kulturlandschaften auseinander. Wichtige Anregungen erhielt das Quartett von Komponisten wie Abel Ehrlich und Klaus Stahmer.

Das Iturriaga Quartett war bereits bei vielen Festivals zu Gast, wie zum Beispiel dem mdr-Musiksommer, dem Rheingau-Festival, den Brandenburgischen Sommerkonzerten, der Semaine Musicale Morzine (Frankreich) und dem Festival für zeitge-nössische Musik in Bukarest. Außerdem trat es im Palais des Beaux-Arts Brüssel, dem Guggenheim-Museum Bilbao und dem Konzerthaus Berlin auf. Seit 2000 arbeitet das Iturriaga Quartett eng mit der Internationalen Isang-Yun-Gesellschaft zusammen und musizierte gemeinsam mit Heinz Holliger und Martin Spangenberg beim Internationalen Isang-Yun-Symposium 2001. Während einer Korea-Tournee 2003 trat das Quartett erneut mit Heinz Holliger sowie mit dem Ensemble Modern auf.

Seit seinem Rundfunkdebut beim Mitteldeutschen Rundfunk 1999 hat das Quartett mehrere Produktionen mit Werken von A. Ehrlich, J. Haydn, Philipp Jarnach, Günter Raphael und Isang Yun einge-spielt und nahm außerdem für den Bayerischen Rundfunk Werke von Herbert Fromm auf. In Zusammenarbeit mit mdr-Kultur, Deutschlandfunk und amphion records präsentierte das Ensemble im März 2004 seine erste CD "Horizonte" mit zeitgenössischer Musik aus Deutschland, Israel, Korea, Mexiko und Südafrika.

Beim Kammermusikwettbewerb 2000 der European Broadcasting Union gewann das Ensemble den ersten Preis und wurde 2003 in die Künstlerliste des Deutschen Musikrates aufgenommen. Seit 2004 ist das Iturriaga Quartett Mitglied der European Chamber Music Academy.

Mario Lavista, 1943 in Mexiko-City geboren und bis heute dort als prominentester Komponist seines Landes wirkend, errichtet mit seinen Quartettklängen ein poetisches Stimmungsbild. Nicht immer hat er so eingängig geschrieben ! Seine Biografie weist Studienaufenthalte in Paris und Köln (1967-1970) und Namen wie Boulanger und Stockhausen als Lehrmeister auf. Die Werke von Webern und Cage haben sein Denken ebenso nachhaltig beeinflusst, wie sein Arbeiten im elektronischen Studio der NHK in Tokyo. Seit den 1980-er Jahren orientierte sich Lavista aber wieder mehr an Werten wie Schönheit, Ausdruck und Sprachähnlichkeit, und seine Kompositionen erhielten einen Zuwachs an atmosphärischer Weite und lyrischer Gesanglichkeit. Seinem einsätzigen Streichquartett "Reflejos de la noche" aus dem Jahr 1984 stellte der Komponist als Motto einen Text seines Landsmannes Xavier Villarutia voran: "Die Nacht spielt mit den Geräuschen - im Spiegel erklingen sie um ein Vielfaches vermehrt". Klaus Hinrich Stahmer