Samstag, 13. August, 18 Uhr

Deutsches Saxophon-Ensemble "molto saxossivo"

Foto: A.Poscharsky-Ziegler

 

Johann Sebastian Bach
(1685 – 1750)
  Italienisches Konzert BWV 971
- Allegro
- Andante
- Presto
Max Reger
( 1873 – 1916)
  Romanze a-moll
Jean Baptiste Singelée
(1812 – 1875)
  Premier Quatuor op. 53
- Andante, Allegro
- Adagio sostenuto
- Allegro vivace
- Allegretto

   
Francis Poulenc
(1899 – 1963)
  Suite française d’après Claude Gervaise
1. Bransle de Bourgogne
2. Pavane
3. Petit marche militaire
4. Complainte
5. Bransle de Champagne
6. Sicilienne
7. Carillon
Paul Reade
(1943 – 1997)
  Saxophone Quartet
- Toccata
- Elegie
- Contredanse
- Finale

Kurt Weill
(1900 – 1950)

  Tango aus der "Dreigroschenoper"
Thierry Escaich
(geb. 1962)
  Tango Virtuoso
Pedro Iturralde
(geb. 1929)
  Pequena Czarda (Czardas)

   

Nicole Schillings , Sopransaxophon
Monika Leufgen , Altsaxophon
Michael Ruf , Tenorsaxophon
Thomas Tomaschek , Baritonsaxophon

Das Deutsche Saxophon-Ensemble , in Bonn ansässig, führt mittlerweile in zweiter Generation eine Tradition fort, die bereits 1980 mit der Gründung des Quartetts begann. Gesucht und gefunden haben sich zwei Musikerinnen und zwei Musiker aus vier Bundesländern.

Abseits von saxophonischem Mainstream überzeugt das Quartett sein Publikum stets mit auß ergewöhnlichen Programmen und Moderationen. Seinem Namen verpflichtet, setzt sich das Ensemble darüber hinaus auch in besonderer Weise für zeitgenössische Werke deutscher Komponisten ein.

So bedachte in jüngster Zeit Harald Genzmer die vier mit einem Konzert für Saxophonquartett und Klavier vierhändig, das beim Internationalen Klavierduo- Festival Bad Herrenalb gemeinsam mit dem Klavierduo Takezawa-Sischka uraufgeführt wurde.

Im März 2004 fand, gemeinsam mit Timothy Sharp, die Uraufführung eines neuen Werkes von Jürg Baur statt - in der Besetzung vier Saxophone und Bariton.

Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern ist dem Ensemble stets ein besonderes Anliegen – trägt dies doch mit dazu bei, neue Publikumskreise für das Saxophon zu gewinnen. Stellvertretend sei hier das gelungene Experiment Saxophonquartett und Pantomime genannt, mit dem man erst malig beim Quedlinburger Musiksommer auf sich aufmerksam machte. Mit dem weltweit renommierten Pantomimen Harald Seime aus Jena hat die Formation hierzu einen adäquaten Partner gefunden.

Ambitioniert und mit dem notwendigen Enthusiasmus zu Werke gehend hat sich das Deutsche Saxophon-Ensemble mittlerweile längst als eines der führenden Saxophonquartette im Konzertbetrieb etabliert. Pressestimmen bezeichnen das sympathische Quartett als "ein Ensemble von internationaler Qualität". Die jüngste CD-Produktion wurde in der Fachpresse als "Mitreiß end" gefeiert.

Adolphe Sax(1814 Dinant – 1894 Paris) war der Sohn eines belgischen Instrumentenbauers und selbst ein Tüftler, der bei seinem Tode mehr als dreiß ig Patente nicht nur für Musikinstrumente, sondern auch für medizinische und technische Apparate besaß . Seine bedeutendste Erfindung war das 1846 patentierte Saxophon, in dem Klarinettenmundstück, Oboengriffweise und Material, nämlich Metall, eine bemerkenswerte Verbindung eingingen.

Der französische Komponist Hector Berlioz rühmte das Saxophon als ein Instrument "von groß artiger, sozusagen priesterlicher Ruhe" und berichtete von der Begeisterung der Hörer, die er "verstehen, doch nicht beschreiben" könne. Das neue Instrument fand sogleich Eingang in die symphonische Musik Frankreichs, wo es, wie auch in der Kammermusik, bis heute immer wieder verwendet wird. Im deutschen Sprachraum ertönten Saxophone zuerst im Jahre 1886 bei der 500-Jahrfeier der Universität Heidelberg in der Kapelle des badischen Leibregiments Nr. 109. Weit nachhaltiger setzte sich zu Beginn unseres Jahrhunderts Gustav Bumcke, ein Schüler von Max Bruch und Engelbert Humperdinck, für die Novität ein. 1902 kaufte er beim Sohn des Erfinders acht Saxophone, machte sich in Berlin bekannt und gründete ein Saxophonquartett, in dem er spielte, und das 1. Berliner Saxophon-Orchester, das er dirigierte.

Die Popularität, die das Instrument dann im Jazz gewann - obwohl bereits gut 70 Jahre zuvor zur Bereicherung der damaligen Kulturorchester geschaffen - tat ihm in der sogenannten E-Musik Abbruch. Ab 1940 wurden Saxophone regelmäß ig in den Kapellen der Luftwaffe verwendet, und fanden dadurch auch Verbreitung in den Blasorchestern. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele namhafte Komponisten mit den besonderen klanglichen Möglichkeiten des Saxophons beschäftigt und viele interessante Werke für die unterschiedlichsten Besetzungen vorgelegt.