Piazzolla, Purcell, Pärt, Monteverdi u. a.
Bettina Hartl,
Bandoneon und Gesang
Dariusz Blaszkiewicz,
Violine
Stefano Macor,
Viola und Gesang
Sabine Techritz,
Violoncello
zum ProgrammIn der Besetzung Streichtrio mit Bandoneon, Klarinette und partiell eingesetzten Gesangsstimmen verbindet das ensemble circa fünf ausgewählte Werke des Früh- und Hochbarock mit dem „Tango Nuevo“ von Astor Piazzolla und der Musik unserer Zeit. In eigens erstellten Arrangements vereinen die Künstler die unterschiedlichen Musikstile und heben dadurch deren Aktualität und Zeitlosigkeit hervor.
Zu den markantesten Merkmalen der Musiksprache des Barock gehören auffallende Transparenz und Leuchtkraft, kombiniert mit raffinierter Experimentierfreudigkeit, überraschend kühner Harmonik und extravaganter Chromatik, die Verwendung von Ostinato-Strukturen mit improvisationsähnlichen Solostimmen sowie die exzentrische Verknüpfung von kurzen, teilweise auffällig dissonanten Abschnitten, wie sie z. B. in den Gambenfantasien Henry Purcells zu finden sind. Durch das Hinzufügen „improvisiert“ klingender solistischer Passagen wie in Claudio Monteverdis „Lamento“ verdeutlichen die Musiker die Intensität dieser Musik und stellen quasi eine „ent-zeitlichte“ Verbindung zur Gegenwart her.
Im „Tango Nuevo“ von Astor Piazzolla werden aufrüttelnde Rhythmik und „irdisch“ greifbare Sinnlichkeit zu einer Einheit verschmolzen. Durch seine zwei Heimatstädte Buenos Aires und New York kam Piazzolla neben dem argentinischen Tango mit Stilen wie Jazz und Filmmusik in Berührung. Die Beschäftigung mit Komponisten wie Bach, Strawinsky oder Bartók dienten ihm als weitere Schlüsselerlebnisse für sein musikalisches Schaffen. Im Kontrast dazu steht die schwebende, raumöffnende Musik des zeitgenössischen estnischen Komponisten Arvo Pärt.
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